12.09.2025
Vermietung
Studenten als Mieter: Risiko oder Goldgrube?
Vermieten an Studenten. Goldgrube oder ein Risiko? Dieser Guide beleuchtet Vor- und Nachteile, gibt Tipps für den WG-Mietvertrag und zeigt, wie es sich lohnt.
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Laute Partys, schnelle Abnutzung und häufige Mieterwechsel, die Vorurteile gegenüber Studierenden als Mieter:innen sind hartnäckig. Viele Vermieter:innen in Universitätsstädten stellen sich daher die Frage: Ist die Vermietung an junge Menschen in Ausbildung ein lohnendes Geschäft oder ein unkalkulierbares Risiko?
Die Antwort lautet: Es kann beides sein. Ohne die richtige Strategie kann eine Studenten-WG tatsächlich zu mehr Aufwand führen. Doch wer die Spielregeln kennt und von Anfang an professionell agiert, kann eine Zielgruppe erschließen, die krisensicher ist, eine hohe Nachfrage garantiert und oft höhere Mieteinnahmen pro Quadratmeter ermöglicht.
Dieser Guide wiegt die Chancen und Risiken gegeneinander ab, gibt dir praxiserprobte Tipps für den wasserdichten WG-Mietvertrag und zeigt, wie du Studierende als zuverlässige und profitable Mieter gewinnst.
Die Goldgrube: Warum sich die Vermietung an Studierende lohnt
Trotz aller Vorbehalte gibt es handfeste wirtschaftliche Gründe, die für die Vermietung an Studierende sprechen:
Hohe und stetige Nachfrage: In Universitätsstädten herrscht ganzjährig ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Studierende. Leerstand ist praktisch ein Fremdwort.
Höhere Miete pro Quadratmeter: Bei der zimmerweisen Vermietung in einer WG lässt sich oft eine höhere Gesamtmiete erzielen als bei der Vermietung der gesamten Wohnung an eine Einzelperson oder Familie.
Sicherheit durch Elternbürgschaft: In den meisten Fällen bürgen die Eltern für die Miete. Das bedeutet für dich als Vermieter eine erstklassige Bonität und quasi kein Risiko für Mietausfälle.
Geringere Ansprüche: Studierende legen oft weniger Wert auf eine Luxusausstattung. Eine funktionale, robuste Einrichtung reicht meist aus, was die Investitionskosten senkt.
Das Risiko: Die 4 häufigsten Probleme – und ihre Lösungen
Natürlich gibt es auch Herausforderungen. Aber für jedes Problem gibt es eine professionelle Lösung.
1. Problem: Hohe Fluktuation
Lösung: Arbeite mit standardisierten Übergabeprotokollen und Prozessen. Biete an, bei der Suche nach Nachmietern zu helfen, um den Aufwand zu minimieren.
2. Problem: Lärm und Partys
Lösung: Verankere die Hausordnung und klare Ruhezeiten fest im Mietvertrag. Ein persönliches Gespräch zu Beginn, in dem du deine Erwartungen klar kommunizierst, wirkt oft Wunder.
3. Problem: Stärkere Abnutzung
Lösung: Wähle robuste und pflegeleichte Materialien bei Böden und Wänden. Eine höhere Kaution (bis zu 3 Monatsmieten) deckt eventuelle Schäden ab.
4. Problem: Uneinigkeit in der WG
Lösung: Setze auf einen Hauptmieter, der die Verantwortung für die Gesamtmiete und die Kommunikation übernimmt. Das reduziert deinen Verwaltungsaufwand erheblich.
Tipp: Erstelle einen „WG-Leitfaden“ – ein kurzes, freundliches Dokument mit den wichtigsten Spielregeln für das Zusammenleben, das du bei der Übergabe aushändigst.
Der wasserdichte WG-Mietvertrag: Darauf musst du achten
Der Mietvertrag ist dein wichtigstes Werkzeug. Für WGs gibt es besondere Punkte, die du regeln solltest:
Hauptmieter vs. Einzelverträge: Entscheide dich für ein Modell. Ein Hauptmieter vereinfacht die Verwaltung. Einzelmietverträge geben dir mehr Kontrolle, bedeuten aber auch mehr Arbeit bei Mieterwechseln.
Elternbürgschaft: Lass dir von den Eltern eine Bürgschaft unterschreiben.
Kaution: Lege klar fest, wie mit der Kaution bei einem Wechsel eines einzelnen WG-Mitglieds umgegangen wird.
Schönheitsreparaturen: Definiere genau, in welchem Zustand die Zimmer bei Auszug zu übergeben sind.
Wichtig: Eine klare und faire Vertragsgrundlage verhindert 90% aller späteren Konflikte. Investiere hier einmalig Zeit in einen soliden Vertrag.
Lesetipp: Mietvertrag richtig aufsetzen - so funktionierts.
Fazit
Die Vermietung an Studierende ist kein Selbstläufer, aber für Vermieter:innen, die bereit sind, sich auf die Zielgruppe einzustellen, ist sie eine gewinnbringende Möglichkeit. Die konstante Nachfrage und die finanzielle Absicherung durch die Eltern bieten eine Planungssicherheit, die man in kaum einem anderen Mietsegment findet.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Professionalität. Mit klaren Verträgen, einer offenen Kommunikation und gut durchdachten Prozessen für Mieterwechsel. Wer Vermietung an Studierende als ein aktives Geschäft und nicht als passive Einnahmequelle versteht, wird mit einer soliden Rendite und oft unerwartet pragmatischen Mietverhältnissen belohnt.
Tipp: Vernetze dich mit dem lokalen Studierendenwerk oder den schwarzen Brettern der Universität. Dort kannst du deine Wohnungsangebote gezielt platzieren und erreichst schnell eine große Anzahl an potenziellen Mieter:innen.
Häufig gestellte Fragen zu diesem Thema
Hier findest du alle Antworten auf die wichtigsten Fragen zu diesem Thema.
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