24.11.2025
Vermietung
Hausmeister und Hausbesorger in Österreich: Kosten, Rechte, Pflichten
Hausmeister oder Hausbesorger im Mietshaus? Erfahre, welche Aufgaben sinnvoll sind, was das kostet und wie du die Kosten als Vermieter:in handhaben musst.
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Ob Stiegenhaus putzen, Glühbirnen tauschen oder Winterdienst organisieren, viele dieser Aufgaben laufen im Hintergrund, fallen aber sofort auf, wenn sie niemand übernimmt. Genau hier kommt der Hausmeister bzw. Hausbesorger ins Spiel. Für dich als Vermieter:in kann ein gut organisierter Hausmeisterservice den Unterschied machen, ob dein Haus ruhig funktioniert oder ob du ständig wegen Kleinigkeiten erreichbar sein musst.
Gleichzeitig ist das Thema alles andere als nur „nice to have“. In Österreich hängen Hausmeister, Hausbesorger und Hausbetreuer eng mit dem Mietrecht, dem MRG und der Betriebskostenabrechnung zusammen. Die Frage ist nicht nur, wer den Müllraum sauber hält, sondern auch, welche Leistungen du als Betriebskosten weiterverrechnen darfst, welche Pflichten du trotz Hausmeister behältst und ab wann sich so ein Service wirtschaftlich wirklich lohnt.
Viele private Vermieter:innen fragen sich daher
„Brauche ich für mein Haus überhaupt einen Hausmeister?“
„Wenn ja, in welcher Form?“
„Wie stelle ich sicher, dass ich rechtlich auf der sicheren Seite bin?“
In diesem Artikel schauen wir uns das Schritt für Schritt an. Du erfährst, welche Modelle es in Österreich praktisch gibt, welche Aufgaben sinnvoll sind, wie sich die Kosten einordnen lassen und wie du Hausmeisterkosten korrekt in der Betriebskostenabrechnung abbildest. Ziel ist, dass du am Ende klar entscheiden kannst, ob und wie ein Hausmeister oder Hausbetreuer zu deiner Immobilie passt.
Hausmeister, Hausbesorger oder Hausbetreuer: Was ist der Unterschied?
Wenn du dich mit dem Thema beschäftigst, stolperst du schnell über verschiedene Begriffe. Hausmeister, Hausbesorger, Hausbetreuer, Hausservice. In der Praxis werden sie oft durcheinander verwendet, rechtlich und organisatorisch gibt es aber deutliche Unterschiede. Die solltest du als Vermieter:in kennen, weil sie Einfluss auf Kosten, Pflichten und Verträge haben.
Hausbesorger
Der klassische Hausbesorger ist eine sehr österreichische Figur. Historisch war das eine angestellte Person mit Dienstwohnung im Haus, klar geregelten Aufgaben und besonderem Kündigungsschutz. Für viele dieser alten Hausbesorgerverhältnisse gelten bis heute spezielle Regeln, etwa beim Kollektivvertrag oder bei der Abrechnung (geregelt im Hausbesorgergesetz, gültig nur für Altverhältnisse vor dem 01.07.2000).
Hausmeister / Hausbetreuer
Heute arbeiten die meisten Häuser mit einem modernen Modell. Statt angestelltem Hausbesorger gibt es einen Hausmeisterservice oder eine Hausbetreuungsfirma. Die Person ist dann entweder bei einer externen Firma angestellt oder als selbständige Dienstleister:in tätig. Für dich als Vermieter:in ist das meist flexibler und leichter kalkulierbar, weil du konkrete Leistungen beauftragst und keine zusätzliche Dienstgeberrolle übernehmen musst.
Typische Aufgaben in diesen Modellen sind zum Beispiel:
Kontrolle von Allgemeinflächen und Haustechnik
Laufende Erhaltungsarbeiten und Meldung von Schäden
Organisation von Winterdienst und Reinigung
Ansprechpartner vor Ort für Mieter:innen bei Alltagsproblemen
Hausverwaltung vs. Hausmeister
Wichtig ist auch die Abgrenzung zur Hausverwaltung. Die Hausverwaltung kümmert sich um kaufmännische und rechtliche Themen wie Vorschreibungen, Abrechnungen, Verträge und Eigentümerversammlungen. Der Hausmeister ist die operative Verlängerung im Objekt selbst. Er oder sie sieht, was tatsächlich passiert, und sorgt dafür, dass der Alltag im Haus funktioniert.
Tipp: Überlege dir zuerst, was du wirklich brauchst. Ein Vollzeit Hausbesorger zahlt sich bei kleinen Häusern oft nicht aus. Ein schlankes Hausbetreuungsmodell oder ein Stundenkontingent mit einem Dienstleister reicht in vielen Fällen völlig aus.
Welche Aufgaben ein Hausmeister im Gebäude übernimmt
Bevor du jemanden engagierst, solltest du klar wissen, wofür du den Hausmeister oder die Hausbetreuung eigentlich brauchst. In vielen Häusern wachsen Aufgaben historisch einfach „dazu“. Am Ende macht der oder die Hausmeister:in alles und nichts, die Kosten steigen und niemand weiß so genau, was im Detail geleistet wird.
Sinnvoll ist, wenn du dir die typischen Aufgaben einmal strukturiert anschaust.
1. Kontrolle und „Augen im Haus“
Ein guter Hausmeister ist deine Verlängerung vor Ort. Er oder sie …
geht regelmäßig durch Stiegenhaus, Keller, Außenflächen
meldet Schäden, Defekte oder Gefahrenstellen
behält Haustechnik wie Beleuchtung, Türen, Schlösser oder Gegensprechanlage im Blick
Gerade wenn du nicht selbst im Haus wohnst oder mehrere Objekte hast, ist dieser Blick vor Ort Gold wert.
2. Kleine Instandhaltung und Organisation
Nicht jede Reparatur braucht sofort eine Fachfirma. Viele Kleinigkeiten lassen sich durch eine:n Hausmeister:in effizient lösen, zum Beispiel …
Wechseln von Leuchtmitteln
Nachziehen kleiner Beschläge
Schmieren von Türschlössern oder Schließern
kleine Ausbesserungen an allgemeinen Flächen
Alles, was darüber hinausgeht, kann der Hausmeister dokumentieren und an dich oder die Hausverwaltung weitergeben. So verlierst du nichts aus den Augen und verhinderst, dass aus kleinen Mängeln teure Schäden werden.
3. Betreuung von Dienstleistern
Oft gibt es mehrere externe Dienstleister gleichzeitig. Reinigung, Winterdienst, Gärtner, Haustechnik, vielleicht sogar eine Aufzugsfirma. Jemand muss koordinieren, aufschließen, kurze Fragen klären und kontrollieren, ob die Leistungen wirklich erbracht werden.
Hier ist der Hausmeister eine wichtige Drehscheibe. Er oder sie …
macht Termine vor Ort möglich
zeigt Dienstleister:innen die betroffenen Stellen
kontrolliert, ob Arbeiten erledigt wurden
meldet dir Auffälligkeiten oder Zusatzbedarf
4. Kontaktperson für Mieter:innen
Für viele Mieter:innen ist der Hausmeister die erste Ansprechperson im Alltag. Tropfender Wasserhahn im Stiegenhaus, klemmende Eingangstür, defektes Licht. Dinge, für die niemand extra die Hausverwaltung anrufen möchte.
Wenn klar ist, welche Anliegen direkt an den Hausmeister gehen dürfen, entlastet dich das enorm und sorgt dafür, dass Probleme schneller gelöst werden.
Wichtig: Der Hausmeister ersetzt keine Hausverwaltung und keine Fachfirma. Er oder sie ist die praktische Schnittstelle im Alltag. Je klarer du das kommunizierst, desto weniger unrealistische Erwartungen haben deine Mieter:innen.
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Hausmeister, Hausbesorger oder Hausbetreuer? So ist die Rolle rechtlich einzuordnen
Wenn du über einen Hausmeister nachdenkst, stolperst du im österreichischen Kontext wie schon zuvor beschrieben schnell über Begriffe wie Hausbesorger oder Hausbetreuer. Im Alltag werden sie oft durcheinander verwendet, rechtlich gibt es aber Unterschiede, die für dich als Vermieter:in wichtig sind.
Hausbesorger ist ein Altfall, Hausbetreuer der heutige Standard
In vielen älteren Mietshäusern gibt es noch klassische Hausbesorgerdienstverhältnisse. Diese beruhen auf dem Hausbesorgergesetz und sind meist schon sehr lange bestehende Arbeitsverhältnisse. Neue Dienstverhältnisse werden heute in der Regel als Hausbetreuung geführt. Beides betrifft in erster Linie das Arbeitsrecht und die Entlohnung, du spürst dies aber auch bei den Betriebskosten.
Kurz gesagt:
Ein Hausbesorger ist ein angestellter Hausbetreuer mit besonderem rechtlichen Rahmen und meist sehr klar geregelter Aufgabenliste.
Ein moderner Hausmeister oder Hausbetreuer kann angestellt oder als externer Dienstleister tätig sein und wird oft flexibler eingesetzt.
Für dich zählt vor allem, was im Vertrag steht. Dort ist definiert, welche Arbeiten übernommen werden und wie die Abrechnung funktioniert.
Was ein Hausmeister nicht übernehmen sollte
Auch wenn ein Hausmeister viel entlasten kann, ist er kein Ersatz für Fachfirmen. Bestimmte Bereiche solltest du klar abgrenzen.
Typische Grenzen sind zum Beispiel:
Keine eigenständigen Gas-, Elektro- oder Heizungsreparaturen ohne entsprechende Qualifikation
Keine baurechtlich relevanten Veränderungen am Gebäude
Keine eigenständige rechtliche Beratung deiner Mieter:innen
Keine Entscheidung über Mietzinsminderungen oder formale Mängelanerkennung
Der Hausmeister kann sehr wohl Mängel aufnehmen, Fotos machen, Zustände dokumentieren und dir berichten. Die Entscheidung, wie du rechtlich und vertraglich reagierst, bleibt aber bei dir.
Tipp: Lege in einem einfachen Leistungsprofil fest, was dein Hausmeister konkret macht und was nicht. Das hilft dir bei der Steuerung und verhindert falsche Erwartungen bei Mieter:innen.
Nähe zu den Mieter:innen, aber keine „Nebenverwaltung“
Ein guter Hausmeister ist oft die erste Ansprechperson im Haus. Genau das ist ein großer Vorteil, kann aber auch heikel werden, wenn die Rolle unklar ist. Mieter:innen neigen dazu, Probleme direkt beim Hausmeister „abzuladen“, auch wenn er nicht zuständig ist.
Du solltest klar kommunizieren, wofür der Hausmeister da ist.
Zum Beispiel für:
Meldung von Schäden und Störungen
Aufsperrdienste nach Vereinbarung
Kontrolle von Handwerkern vor Ort
Unterstützung bei Übergaben und Ablesungen
Nicht seine Aufgabe ist es, Zusagen zu machen, die rechtliche oder finanzielle Folgen haben, etwa „die Miete wird sicher gesenkt“ oder „das wird in jedem Fall repariert“.
Wichtig ist, dass dein Hausmeister weiß, welche Anliegen er einfach aufnimmt und an dich weiterleitet und bei welchen Themen er direkt handeln darf.
Hausmeister und Betriebskostenabrechnung in Österreich: Typische Fehler und wie du sie vermeidest
Spannend wird es immer dann, wenn Hausmeisterkosten in der Betriebskostenabrechnung auftauchen. Genau hier passieren in der Praxis die meisten Fehler. Oft nicht aus böser Absicht, sondern weil Verträge unklar sind oder Positionen vermischt werden. Für dich als Vermieter:in ist es wichtig, hier sauber zu arbeiten, damit du später nicht über Rückforderungen oder Streit mit Mieter:innen stolperst.
Wo es in der Praxis häufig hakt
Die häufigsten Stolpersteine sind immer wieder die gleichen.
Unterschiedliche Leistungen werden in einer Sammelposition zusammengefasst. Reinigung, Winterdienst, Gartenpflege und Hausbetreuung stehen dann gemeinsam auf einer Rechnung. Das macht es schwer nachvollziehbar, welcher Teil wirklich als umlagefähige Betriebskosten gilt und welcher eher in Richtung Erhaltung oder Verwaltung geht.
Es fehlen klare Vereinbarungen darüber, welche Leistungen der Hausmeister laufend übernimmt und welche gesondert verrechnet werden. Wenn der oder die Hausmeister:in zum Beispiel plötzlich regelmäßig kleine Sanierungen mitmacht, kann der Anteil an nicht umlagefähigen Kosten steigen, ohne dass du es merkst.
Altverträge oder alte Strukturen werden einfach weitergeführt, obwohl sie nicht mehr zu deiner aktuellen Nutzungssituation passen. Vielleicht hat der vorherige Eigentümer Leistungen beauftragt, die niemand mehr braucht, du aber weiter bezahlst und in der Abrechnung durchziehst.
Wichtig: Je unklarer die Struktur deiner Hausmeisterkosten ist, desto angreifbarer wird deine Betriebskostenabrechnung. Transparenz schützt dich und schafft Vertrauen.
Was du in der Abrechnung klar trennen solltest
Ein guter Ausgangspunkt ist, deine Hausmeisterleistungen in zwei Gruppen zu denken.
Erste Gruppe
Die erste Gruppe umfasst laufende Leistungen, die du recht gut als Betriebskosten weiterverrechnen kannst. Dazu gehören zum Beispiel regelmäßige Kontrollgänge im Haus, laufende Erhaltungsarbeiten im Sinn von Erhaltung des ordnungsgemäßen Zustands, einfache Reinigungsarbeiten in Allgemeinflächen, Unterstützung bei Müllmanagement oder die Koordination von Winterdienst und Reinigung.
Zweite Gruppe
Diese betrifft Tätigkeiten, die eher in Richtung Erneuerung, Verbesserung oder Verwaltung gehen. Wenn dein Hausmeister etwa bei einer umfassenden Sanierung mithilft, größere Baumaßnahmen begleitet oder regelmäßig Aufgaben übernimmt, die eher in das Gebiet der Hausverwaltung fallen, solltest du diese Kosten gesondert führen. Sie gehören in der Regel nicht in die laufende Betriebskostenabrechnung.
Eine klare Gliederung im Vertrag und in den Rechnungen macht es dir leichter, diese Trennung auch tatsächlich vorzunehmen.
Tipp: Bitte deinen Hausmeisterdienst oder deine Hausbetreuungsfirma, die Rechnungen mit klaren Leistungszeilen zu versehen. Begriffe wie „allgemeine Betreuung“ oder „Diverse Arbeiten“ sind auf Dauer ein Risiko.
Belege und Dokumentation
Spätestens wenn eine Mieter:in Einsicht in die Belege verlangt, zeigt sich, wie gut deine Struktur funktioniert. Du solltest jederzeit nachweisen können, welche Leistungen du bezahlt hast und wie sich die Beträge zusammensetzen.
Dazu gehört, dass…
der Vertrag mit dem Hausmeister oder der Hausbetreuung leicht auffindbar ist
die Rechnungen verständliche Leistungsbeschreibungen enthalten
die Zuordnung zu den Betriebskostenpositionen nachvollziehbar ist
Im Idealfall erkennst du aus Vertrag und Rechnungen bereits auf den ersten Blick, welche Anteile als Betriebskosten weiterverrechnet werden und welche du selbst tragen musst.
Wenn du merkst, dass sich über die Jahre vieles „eingeschliffen“ hat, lohnt sich eine kleine Bestandsaufnahme. Oft genügt schon ein Gespräch mit der Hausbetreuung und eine Anpassung der Beschreibung, damit deine Abrechnung deutlich klarer wird.
Kommunikation mit deinen Mieter:innen
Viele Konflikte rund um Hausmeisterkosten entstehen, weil niemand so genau weiß, was der oder die Hausmeister:in eigentlich macht. Wenn auf der Abrechnung ein größerer Betrag für „Hausbetreuung“ steht, aber im Alltag niemand eine Person vor Ort wahrnimmt, ist Ärger vorprogrammiert.
Du kannst hier gut vorbeugen, indem du…
deinen Mieter:innen bei Einzug kurz erklärst, welche Aufgaben der Hausmeister übernimmt
einen Aushang im Haus machst, wo Name und Erreichbarkeit ersichtlich sind
bei Änderungen im Leistungsumfang kurz informierst
Wenn Mieter:innen verstehen, was im Hintergrund erledigt wird, steigt die Akzeptanz für die entsprechenden Betriebskosten deutlich.
Tipp: Ein einfaches Infoblatt „Was macht unser Hausmeister eigentlich?“ wirkt oft Wunder und kostet dich kaum Aufwand.
Brauche ich für mein Haus überhaupt einen Hausmeister
Nicht jedes Haus braucht automatisch einen Hausmeister oder eine eigene Hausbetreuung. Für manche kleine Objekte reicht eine gute Struktur mit externen Dienstleister:innen, bei anderen ist eine zentrale Ansprechperson vor Ort fast unverzichtbar. Die Entscheidung hängt weniger vom Bauchgefühl ab, sondern von ein paar klaren Faktoren.
1. Objektgröße und Anzahl der Einheiten
Je mehr Parteien im Haus wohnen, desto eher lohnt sich ein Hausmeistermodell.
Kleine Objekte mit zwei bis vier Einheiten: Hier reicht oft eine Kombination aus externer Reinigung, Winterdienst und einem Handwerker deines Vertrauens. Ein formalisierter Hausmeisterdienst wäre in vielen Fällen überdimensioniert.
Mittlere Häuser mit fünf bis zehn Einheiten: Ab dieser Größenordnung entstehen deutlich mehr Alltagsfragen, kleine Mängel und Koordinationsthemen. Ein kleines Stundenkontingent bei einer Hausbetreuungsfirma oder ein flexibler Hausmeistervertrag kann hier viel Druck von dir nehmen.
Größere Mehrparteienhäuser: Wenn viele Mieter:innen im Haus leben oder mehrere Stiegenhäuser vorhanden sind, ist eine zentrale Ansprechperson fast immer sinnvoll. Ohne Hausmeister laufen Beschwerden schnell bei dir oder der Hausverwaltung auf und der Aufwand steigt.
2. Entfernung zu deinem Objekt und deine eigene Zeit
Wenn du im selben Haus wohnst oder um die Ecke, ist es relativ leicht, selbst regelmäßig nach dem Rechten zu sehen. Sobald du weiter weg bist oder mehrere Objekte hast, wird das schwieriger.
Stell dir zwei Fragen:
Wie oft schaust du realistisch selbst im Haus vorbei
Wie viel Zeit möchtest du wirklich in Organisation, Kontrolle und Koordination stecken
Wenn du merkst, dass du ständig „nebenbei“ Kleinzeug organisierst oder dich innerlich davor drückst, ins Haus zu fahren, ist das ein guter Hinweis darauf, dass ein Hausmeister oder eine Hausbetreuung Sinn macht.
Tipp: Tracke einmal einen Monat lang grob deine Zeit für das Haus. Wenn du überrascht bist, wie viel zusammenkommt, ist ein kleines Hausbetreuungsmodell oft günstiger als gedacht.
3. Technische Ausstattung und Risikoprofil
Nicht jedes Gebäude ist gleich komplex. Ein einfaches Zinshaus ohne Lift, ohne Tiefgarage und ohne besondere Haustechnik verursacht weniger laufenden Betreuungsaufwand als ein modernes Objekt mit Aufzug, Sprechanlage, Außenflächen und sensibler Haustechnik.
Typische Risikofaktoren sind zum Beispiel…
Aufzug und andere überwachungspflichtige Anlagen
Tiefgarage oder größere Außenflächen
häufige Fremdfirmen vor Ort, etwa bei Gewerbenutzung
viele Allgemeinbereiche, die gepflegt und kontrolliert werden müssen
Je technischer dein Objekt ist, desto wichtiger wird eine Person, die regelmäßig hinschaut, Störungen früh erkennt und die richtigen Schritte einleitet.
4. Mieterstruktur und Konfliktpotenzial
Ein Haus mit langjährigen, ruhigen Mietverhältnissen funktioniert oft mit wenig Betreuung. Wenn du eine hohe Fluktuation hast, viele Studierende, WGs oder eine gemischte Nutzung, steigt der Koordinationsaufwand.
Ein Hausmeister kann hier…
beim Ein und Auszug unterstützen
auf Hausordnung und Ruhezeiten achten
kleinere Konflikte früh entschärfen
Gerade bei Vermietung an Studierende oder in sehr lebendigen Lagen kann eine sichtbare Ansprechperson im Haus das Klima deutlich verbessern.
5. Kosten und Nutzen ins Verhältnis setzen
Am Ende ist es eine wirtschaftliche Entscheidung. Du kannst dir grob drei Szenarien vorstellen.
Du machst alles selbst: Geringe direkte Kosten, aber ein hoher Zeitaufwand und mehr Stress. Passt, wenn du nur sehr wenige Einheiten hast oder gerne selbst „Hand anlegst“.
Du arbeitest mit einem schlanken Hausbetreuungsmodell: Fixes Grundpaket mit klaren Leistungen und überschaubarem Stundenkontingent. Für viele private Vermieter:innen der beste Mittelweg zwischen eigenem Einsatz und professioneller Unterstützung.
Du hast eine umfangreiche Hausbetreuung: Eher relevant bei größeren Häusern oder gemischter Nutzung. Du zahlst mehr, verschiebst aber einen großen Teil des operativen Alltags von dir weg.
Sobald du mehrere Objekte besitzt oder eine Immobilie verwaltest, die mehr als nur ein klassisches Zinshaus mit wenigen Parteien ist, lohnt sich eine strukturierte Hausbetreuung in vielen Fällen. Wichtig ist, dass du bewusst entscheidest, statt „irgendwie“ in ein Modell hineinzurutschen.
Ein Hausmeister oder eine Hausbetreuung kann für dich als Vermieter:in ein echter Hebel sein. Du entlastest dich im Alltag, erhöhst die Qualität im Haus und sorgst dafür, dass Schäden früher erkannt werden. Gleichzeitig ist das Thema rechtlich und wirtschaftlich nicht trivial. Es geht nicht nur darum, wer das Stiegenhaus wischt, sondern auch um Arbeitsrecht, Betriebskosten und Pflichten im Rahmen des MRG.
Unser Fazit zu Hausmeister
Ein Hausmeister oder eine Hausbetreuung kann für dich als Vermieter:in ein echter Hebel sein. Du entlastest dich im Alltag, erhöhst die Qualität im Haus und sorgst dafür, dass Schäden früher erkannt werden. Gleichzeitig ist das Thema rechtlich und wirtschaftlich nicht trivial. Es geht nicht nur darum, wer das Stiegenhaus wischt, sondern auch um Arbeitsrecht, Betriebskosten und Pflichten im Rahmen des MRG.
Für dich heißt das:
Kenne den Unterschied zwischen Hausbesorger, Hausmeister und Hausbetreuer
Definiere Aufgaben klar, statt „alles und nichts“ machen zu lassen
Strukturier die Kosten so, dass du sauber abrechnen kannst
Trenne laufende Betriebskosten von Investitionen und Verwaltung
Entscheide bewusst, ob und welches Modell zu deinem Objekt passt
Wenn du diese Punkte im Blick behältst, wird der Hausmeister nicht zur diffusen Kostenstelle, sondern zu einem Baustein deiner Immobilienstrategie. Besonders bei mehreren Objekten oder komplexeren Häusern ist eine gut geregelte Hausbetreuung oft der Grund, warum dein Aufwand überschaubar bleibt und Mieter:innen dein Haus als gepflegt und gut betreut wahrnehmen.
Häufig gestellte Fragen zu diesem Thema
Hier findest du alle Antworten auf die wichtigsten Fragen zu diesem Thema.
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