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20.08.2025

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Vermietung

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Versicherungen für Vermieter in Österreich: Was du wirklich brauchst

Welche Versicherungen sind für Vermieter in Österreich sinnvoll oder verpflichtend? Erfahre, was bei Schäden wie Einbruch oder Wasserschaden gedeckt ist.

Portraitfoto von Edwin Schneider

Veröffentlicht von

Edwin Schneider

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Das Titelbild zeigt den Titel des Artikels "Versicherungen für Vermieter in Österreich", den Untertitel "Was du wirklich brauchst" sowie das Flatwise Logo.
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Wichtiges zur Versicherungen für Vermieter vorweg

Als Vermieter:in einer einzelnen Wohnung, eines kleinen Zinshauses oder eines Einfamilienhauses bist du nicht nur Eigentümer:in, sondern auch in gewisser Weise Unternehmer:in – mit Verantwortung gegenüber Mietern, der Immobilie und deiner eigenen finanziellen Absicherung. Umso wichtiger ist es, die passenden Versicherungen im Portfolio zu haben.

Doch welche Versicherungen sind tatsächlich notwendig, welche sinnvoll – und wo lauern unnötige Kosten? Was ist bei der Deckung zu beachten, wie sieht es mit der Umlagefähigkeit auf Betriebskosten aus, und worum muss sich der Mieter selbst kümmern?

Dieser Artikel gibt dir einen klar strukturierten Überblick: Von den wirklich nötigen Versicherungen über empfehlenswerte Zusatzbausteine bis hin zu realistischen Kostenbeispielen und Tipps zur Prämienoptimierung. Wir zeigen dir auch, wie du als Vermieter:in mit wenigen Einheiten – ob privat oder gewerblich – klug vorsorgen kannst, ohne dich in einem Tarifdschungel zu verlieren.

Notwendige Versicherungen für Vermieter:innen

Wenn du Wohnungen oder ein kleines Zinshaus vermietest, kommst du an bestimmten Versicherungen nicht vorbei. Sie sichern nicht nur dich als Eigentümer:in ab, sondern oft auch deine Mieter:innen – und sind im Schadensfall entscheidend für deine finanzielle Sicherheit. Diese Versicherungen solltest du jedenfalls im Portfolio haben:

Gebäudeversicherung

Die Gebäudeversicherung schützt dein Gebäude vor den finanziellen Folgen von Schäden durch Elementarereignisse wie Hochwasser, Muren, Erdrutsch oder Schneedruck und Schäden die durch Feuer, Leitungswasser, Sturm oder Hagel verursacht werden. Je nach Vertrag können auch Überspannungsschäden und Glasbruch enthalten sein. Dazu aber später mehr. Ein typisches Beispiel ist ein Rohrbruch z.b. in der leerstehenden Dachgeschosswohnung. Dieser beschädigt nicht nur den Boden, sondern auch mehrere darunterliegende Einheiten. Die Sanierung kostet 80.000 €. Ohne Gebäudeversicherung würdest du diese Kosten in der Regel selbst tragen müssen.

Empfohlene Deckungssumme: Wiederherstellungswert des Gebäudes, also der aktuelle Neubauwert, nicht Marktwert.

Tipp: Grundlage jeder Absicherung. Im Schadensfall schützt sie nicht nur dein Vermögen, sondern oft auch die Mieter:innen (z. B. wenn deren Wohnung wegen eines Rohrbruchs unbewohnbar ist). Bei WEG-Objekten solltest du als Vermieter genau prüfen, was die Gemeinschaftspolizze bereits abdeckt.

Haus- & Grundbesitzerhaftpflicht

Diese Haftpflichtversicherung deckt Ansprüche, wenn Dritte wie Mieter:innen, Passanten, Besucher:innen etc. durch dein Grundstück oder Gebäude zu Schaden kommen, etwa durch Glatteisunfälle, herabfallende Dachziegel oder lose Geländer. Wichtig ist, die Deckungssumme ausreichend hoch anzusetzen und der Einschluss von Vermögensfolgeschäden z. B. Verdienstausfall einer verletzten Person. Du solltest berücksichtigen, auch wenn du einen Winterdienst beauftragst oder eine Mietpartei den Räumdienst übernimmt, bleibst du als Eigentümer:in in der Verantwortung. Bei WEG-Objekten ist eine Haftpflichtversicherung oft enthalten, du solltest aber unbedingt die Deckung und Summe prüfen. Wie sich Räumpflichten gestalten, kannst du hier nachlesen. 

Empfohlene Deckungssumme: Mindestens 3–5 Mio. € pauschal für Personen- und Sachschäden.

Mietausfallversicherung nach versichertem Schaden

Diese Versicherung ersetzt dir die entgangenen Mieteinnahmen, wenn deine Wohnung oder dein Haus nach einem versicherten Gebäudeschaden (z. B. Brand, Leitungswasserschaden) unbewohnbar ist. Gerade bei Objekten mit einer Finanzierung ist diese Versicherung wichtig, um laufende Raten trotz Mietausfall zahlen zu können und ist meist als Zusatzbaustein zur Gebäudeversicherung erhältlich.

Empfohlene Deckungssumme: 6–12 Monate Nettomiete pro Einheit.

Beispiel: Ein Küchenbrand macht eine Mietwohnung für vier Monate unbewohnbar. Die Sanierungskosten trägt die Gebäudeversicherung – die Mietausfallversicherung ersetzt dir die vier Monatsmieten, die dir sonst fehlen würden.

Eigenheimversicherung als Bündel für Einfamilienhäuser

Die Eigenheimversicherung bündelt Gebäude-, Haushalts- und Haftpflichtversicherung. Daher deckt sie Schäden am Haus, am mitversicherten Hausrat und Ansprüche Dritter. Dieses Bündel ist oft preislich besonders attraktiv und meist gut abgestimmt. Es ist ideal, wenn du selbst im Haus wohnst und einen Teil vermietest. Prüfe, ob vermietete Flächen automatisch mitversichert sind, denn das ist nicht bei allen Anbietern Standard.

Empfohlene Deckungssumme:

  • Gebäude zum Wiederherstellungswert.

  • Hausrat (bei Mitvermietung) zum Neuwert.

  • Haftpflicht analog Haus- & Grundbesitzerhaftpflicht (3–5 Mio. €).

Beispiel: Du vermietest das Obergeschoß deines Hauses. Ein Sturm deckt das Dach teilweise ab, Regen dringt ein und beschädigt Möbel in der vermieteten Wohnung. Die Eigenheimversicherung reguliert sowohl Gebäudeschaden als auch Inventar.

Sinnvolle Versicherungen für Vermieter:innen

Neben den notwendigsten Versicherungen gibt es eine Reihe an zusätzlichen Versicherungen, die, abhängig von Objektgröße, Lage und Mietstruktur, sehr sinnvoll für dich als Vermieter:in sein können. Gerade wenn du als Vermieter:in langfristig und umfangreich absichern willst, lohnt es sich, über diese Erweiterungen nachzudenken. 

Erweiterte Elementarversicherung

Die Elementarversicherung deckt Naturereignisse wie Überschwemmung, Vermurung, Erdrutsch, Erdbeben oder Lawinen ab. Das sind Risiken, die in einer Standard-Gebäudeversicherung oft nicht enthalten sind. Das ist vor allem in exponierten Lagen wichtig, z. B. in Hanglage, Flussnähe oder in schneereichen Gebieten.

Empfohlene Deckungssumme: Wiederherstellungswert des Gebäudes, also der aktuelle Neubauwert, nicht Marktwert.

Beispiel: Nach Starkregen tritt ein Fluss über die Ufer und überflutet den Keller eines Zinshauses. Die Trocknung und Sanierung verschlingt 40.000 €. Ohne Elementardeckung müsstest du diese Summe selbst aufbringen.

Glasbruchversicherung

Die Glasbruchversicherung übernimmt die Kosten für Reparatur oder Austausch bei Bruch von Fenster-, Tür- oder Balkonverglasungen sowie fest eingebauten Spiegeln oder Glasbausteinen. Dieser Versicherung ist besonders relevant bei Bauten mit großen Fensterflächen oder bei Gebäuden mit Auslagen im Erdgeschoß.

Empfohlene Deckungssumme: Reparatur- bzw. Neuwert aller relevanten Glasflächen.

Mietausfallversicherung inklusive Mietrückständen

Die Mietausfallversicherung zahlt nicht nur bei Ausfall durch Gebäudeschäden, sondern auch, wenn Mieter:innen trotz bestehendem Mietvertrag nicht zahlen, unabhängig von einem physischen Schaden. Sprich ein neuer Mieter zieht ein und zahlt nach zwei Monaten nicht mehr. Die Versicherung ersetzt dir den Mietausfall z.B. für bis zu sechs Monate und übernimmt je nach Umfang auch teilweise die Kosten für die Delogierung. Diese Versicherung empfiehlt sich besonders dann, wenn du auf die Einkünfte aus deiner Vermietung angewiesen bist, z.B. bei einer Finanzierung oder wen die Einkünfte im Rahmen deiner Altersvorsorge verwendest. 

Empfohlene Deckungssumme: 6–12 Monate Nettomiete pro Einheit.

Versicherung gegen Mietnomaden

Diese Versicherung übernimmt Kosten mutwilliger Zerstörung oder notwendiger Räumung durch zahlungsunwillige Mieter:innen. Versicherer stellen oft strenge Bedingungen an dich als Vermieter wie Bonitätsprüfung und formgerechte Mietverträge. Wie du solche Mietverträge aufsetzt, kannst du hier nachlesen.

Empfohlene Deckungssumme: Mehrere Monatsmieten plus Renovierungskosten (realistisch 5.000–15.000 €).

Überspannungs- und Blitzschlagversicherung

Die Überspannungs- und Blitzschlagversicherung schützt Heizsysteme, Elektronik, E-Ladestationen oder Photovoltaikanlagen vor Schäden durch direkte oder indirekte Blitzeinschläge. Viele Basisverträge schließen Überspannung aus. Achte daher besonders bei hochwerten Elektroinstallationen auf den Abschluss einer passenden Versicherung mit ausreichender Deckung. 

Empfohlene Deckungssumme: Reparatur- oder Neuwert der betroffenen Anlagen.

Mobiliar- oder Einlagerungsversicherung

Wenn du deine Wohnung(en) teil- oder vollmöbliert vermietest, ist durch eine Mobilarversicherung dein eigenen Mobiliar versichert, dies umfasst meist auch die Versicherung während der Auslagerung bei Sanierungen. Außerhalb der Wohnung ist dein Eigentum nicht automatisch versichert, daher achte genau auf den Umfang und die genauen Versicherungsbedingungen.

Empfohlene Deckungssumme: Neuwert des gesamten Mobiliars oder des ausgelagerten Bestands.

Rechtsschutzversicherung für Vermieter:innen

Eine Rechtsschutzversicherung deckt Kosten für Rechtsstreitigkeiten, z. B. mit Mieter:innen, Handwerker:innen oder Behörden. Dazu gehören Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten. Diese Versicherung kann von dir als kleiner Vermieter:in oft als zusätzlicher Baustein einer bereits bestehenden Rechtsschutzversicherung abgeschlossen werden. Achte unbedingt auf eine Abdeckung von Vermietung und Verpachtung und die dafür wichtigen Inhalte.

Empfohlene Deckungssumme: Mindestens 300.000 € je Rechtsschutzfall.

Musterpaket für eine vermietete Wohnung

Wenn du als private:r Vermieter:in eine einzelne Eigentumswohnung vermietest brauchst du in der Regel keine umfangreiche Versicherungsstruktur. Dennoch solltest du bestimmte Risiken unbedingt absichern. Hier ein bewährtes Musterpaket für klassische Mietverhältnisse im Bereich der Vermietung einzelner Wohnungen.

Gebäudeversicherung (über die Eigentümergemeinschaft)

Als Vermieterin einer einzelnen Wohnung bist du in den meisten Fällen Teil einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG). Die Gebäudeversicherung für das gesamte Objekt wird dabei zentral über die Hausverwaltung abgeschlossen. Sie deckt:

  • Feuer- und Brandschäden

  • Leitungswasserschäden

  • Sturm, Hagel, Blitzschlag

  • Elementargefahren (je nach Vertrag)

  • oft auch Glasbruch im Allgemeinbereich

Wichtig: Achte darauf, was genau gedeckt ist und ob auch dein Anteil am Objekt (z. B. Kellerabteil, Loggia, Außenfenster) inbegriffen ist. Bei lückenhafter Deckung kannst du individuell ergänzen.

Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung

Auch wenn das Gebäude über eine WEG versichert ist, kann es sinnvoll sein, für dein Sondereigentum (z. B. die Wohnung samt zugehörigem Kellerabteil oder Stellplatz) eine eigene Haus- und Grundhaftpflichtversicherung abzuschließen. Sie schützt dich vor Schadenersatzansprüchen, wenn etwa:

  • ein loser Fenstersims Passanten verletzt

  • aus deiner Wohnung Wasser austritt und andere Einheiten beschädigt

  • ein Balkon abstürzt (z. B. durch nicht entdeckten Frostschaden)

Kostenpunkt: rund 30–60 € jährlich.

Mietausfallversicherung

Diese Versicherung ersetzt dir bei Zahlungsausfall durch säumige Mieter den Mietzins – meist zeitlich und betragsmäßig begrenzt (z. B. 6 Monate, max. 80 % des Mietwerts). Achte auf die Bedingungen, denn viele Versicherungen greifen nur bei gerichtlicher Delogierung oder Kündigung wegen Zahlungsverzugs.

Kostenpunkt: ca. 100–300 € pro Jahr, abhängig von der Miethöhe und dem Anbieter.

Mobiliarversicherung und Glasbruchversicherung 

Wenn du die Wohnung möbliert vermietest z.B mit einer Einbauküche oder einbaugebundene Glasflächen (z. B. Ceranfeld, Dusche) absichern willst, kann eine zusätzliche Deckung vereinbart werden. Diese Module sind oft günstig und ergänzen meist bestehende Versicherungen.

Gesamtkosten pro Jahr (je nach Anbieter & Deckung): ca. 150–450 € jährlich

Mit einem klar strukturierten Basispaket deckst du als Vermieter:in einer einzelnen Wohnung die wichtigsten Risiken zuverlässig ab und vermeidest gleichzeitig überflüssige Ausgaben. Achte auf die Deckung der Gemeinschaftsversicherung und ergänze gezielt, wenn Lücken bestehen oder du zusätzliche Sicherheit möchtest. Gut verhandelte Kombipakete oder die Einbindung in bestehende Verträge können Kosten senken.

Musterpaket für ein Zinshaus mit bis zu 6 Einheiten

Wenn du Eigentümer:in eines kleinen Zinshauses bist, das du privat vermietest, trägst du auch die Verantwortung für das gesamte Gebäude, inklusive Allgemeinflächen, Haustechnik und Außenanlagen. Anders als bei einer Wohnung im Wohnungseigentum musst du sämtliche Versicherungen selbst abschließen. Ein fundiertes Versicherungspaket ist daher essenziell.

Gebäudeversicherung (Grunddeckung plus Elementarschäden)

Diese ist für dich als Vermieter:in unabdinglich und sollte jedenfalls folgende Risiken abdecken:

  • Brand, Blitzschlag, Explosion

  • Leitungswasser- und Frostschäden

  • Sturm, Hagel

  • Elementargefahren wie Überschwemmung, Erdrutsch oder Schneedruck

Darüberhinaus ist es sinnvoll, die Deckung auf Glasbruch, Vandalismus und Überspannungsschäden (z. B. durch Stromschwankungen nach einem Blitzeinschlag) zu erweitern. Prüfe auch den Einschluss von Schäden durch grobe Fahrlässigkeit.

Kostenpunkt: ca. 500–1.500 € jährlich – abhängig von Lage, Zustand und Ausstattung des Gebäudes.

Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung

Diese schützt dich vor Ansprüchen Dritter z. B., wenn jemand auf vereistem Gehsteig stürzt oder ein Dachziegel auf ein Auto fällt. Die Deckungssumme sollte mindestens 3 Mio. € pauschal für Personen-, Sach- und Vermögensschäden betragen.

Kostenpunkt: rund 100–300 € jährlich, oft als Zusatzmodul zur Gebäudeversicherung.

Ertragsausfallversicherung (Ertragsentgang)

Diese ersetzt dir entgangene Mieteinnahmen, wenn das Haus durch einen versicherten Schaden (z. B. Brand) vorübergehend unbewohnbar ist. Sie wird meist zusammen mit der Gebäudeversicherung angeboten und orientiert sich an der Höhe der zu erwartenden Mietausfälle.

Kostenpunkt: rund 50–150 € jährlich, abhängig vom Mietwert.

Mietausfall- oder Mietnomadenversicherung

Diese Versicherung greift bei nicht zahlenden Mieter:innen oder mutwilliger Zerstörung durch sogenannte Mietnomaden. Viele Anbieter verlangen allerdings Nachweise wie einen gerichtlichen Räumungstitel oder Räumungsklage.

Kostenpunkt: ca. 150–500 € jährlich, je nach Anbieter und Deckungsausmaß.

Gesamtkosten pro Jahr: 800–2.500 € jährlich – abhängig von Lage, Größe, Zustand und Zusatzbausteinen.

Mit dem richtigen Versicherungspaket schützt du dein Zinshaus effizient gegen die wesentlichen Risiken. Achte auf ausreichende Deckung, regelmäßige Aktualisierung bei Sanierungen oder Wertsteigerung und vergleiche Anbieter in Hinblick auf Preis-Leistung, Abwicklung im Schadensfall und Zusatzservices wie Schadenserstaufnahme oder Notfalldienst. So bist du bestens gerüstet für eine langfristig sichere Vermietung. 

Wo kann man Versicherungen abschließen?

Als Vermieter:in stehen dir mehrere Möglichkeiten offen, passende Versicherungen für deine vermieteten Wohnungen oder dein Zinshaus abzuschließen. Wichtig ist, dass du nicht nur nach dem günstigsten Preis, sondern auch nach Deckung, Service und Schadensabwicklung suchst.

Versicherung direkt beim Anbieter

Viele klassische Versicherungen bieten eigene Produkte für Vermieter:innen an, teils individuell, teils im Rahmen einer Gebäudeversicherung. Zu den bekanntesten Anbietern zählen:

  • Wiener Städtische

  • Allianz Österreich

  • Generali Versicherung

  • UNIQA

  • DONAU Versicherung

  • Merkur

  • Helvetia

Diese Versicherer bieten meist eigene Spartenprodukte für Eigentümer von Wohnhäusern, Eigentumswohnungen oder Zinshäusern – teilweise mit Sonderbausteinen wie Mietausfall, Glasbruch oder Mietnomadenschutz.

Versicherungsmakler und Vergleichsportale

Wenn du mehrere Angebote vergleichen oder dich persönlich beraten lassen willst, sind Versicherungsmakler oder spezialisierte Plattformen sinnvoll. Sie helfen dir, das für dein Objekt passende Leistungspaket zu finden.

Empfehlenswerte Anlaufstellen:

Ein Vorteil bei Maklern: Sie betreuen dich auch im Schadensfall und vertreten deine Interessen gegenüber der Versicherung, insbesondere bei komplexeren Schäden wie Leitungswasser oder Mietausfall.

Banken mit Versicherungspartnern

Viele Banken bieten ebenfalls Versicherungspakete in Kooperation mit großen Versicherern an. Wenn du bereits ein Vermieterkonto oder ein Finanzierungspaket hast, kann es vorteilhaft sein, Angebote deiner Bank zu prüfen – z. B.:

  • Erste Bank / Sparkassen mit s-Versicherung

  • Raiffeisen mit UNIQA

  • BAWAG / easybank mit Generali

Direktversicherung online

Immer mehr Versicherungen ermöglichen auch Online-Abschlüsse, oft mit Preisvorteilen. Besonders für Standardobjekte wie eine Eigentumswohnung ist das oft eine einfache, schnelle Lösung. Achte dabei auf die Versicherungsbedingungen im Detail und auf verständliche Schadensprozesse.

Worauf du generell achten solltest

  • Gebäudetyp & Nutzungsart muss zur Polizzee passen (Wohnhaus, WEG, Zinshaus etc.)

  • Vermietung muss mitversichert sein (nicht alle Standardgebäudeversicherungen inkludieren Mieteinnahmen oder Mietausfall!)

  • Leistungsumfang & Ausschlüsse genau prüfen

  • Selbstbehalte & Versicherungsgrenzen beachten

  • Möglichkeit zur Paketlösung (z. B. Gebäude + Glasbruch + Haftpflicht + Mietausfall)

Ob online oder über Makler, für dich als Vermieter:in lohnt sich der Blick auf mehrere Angebote. Lass dich nicht nur vom Preis leiten, sondern wähle gezielt nach Risiko, Deckung und Abwicklungskomfort. Besonders bei älteren Zinshäusern oder ungewöhnlichen Mietverhältnissen empfiehlt sich eine persönliche Beratung durch Makler oder spezialisierte Plattformen.

Preise und Sparmöglichkeiten für Vermieter-Versicherungen

Die Kosten für Versicherungen sind für Vermieter:innen ein bedeutender Fixposten, gleichzeitig lassen sich durch kluge Wahl und Bündelung spürbare Einsparungen erzielen. Hier ein Überblick über typische Prämien, Einflussfaktoren und Spartipps.

Typische Kosten je nach Versicherungsart

Die folgenden Angaben verstehen sich als grobe Richtwerte für Standardobjekte

Die Infografik zeigt eine Tabelle typischer Kosten je Versicherungstyp.
Die Infografik zeigt eine Tabelle typischer Kosten je Versicherungstyp.
Die Infografik zeigt eine Tabelle typischer Kosten je Versicherungstyp.

Je nach Anbieter, Region, Gebäudetyp und Risikofaktoren (z. B. Hochwassergefahr, Sanierungsstand) können die Preise abweichen.

Einflussfaktoren auf die Versicherungsprämie

Auf die Prämie gibt es eine Vielzahl von Einflussfaktoren, die du teils beeinflussen kannst. Wichtige Faktoren sind:

  • Baujahr und Bauzustand des Objekts

  • Nutzung (z. B. dauerhafte Vermietung, Leerstand, touristische Vermietung)

  • Sanierungsgrad (insbesondere bei Leitungen und Dach)

  • Selbstbehalt: Ein höherer Selbstbehalt reduziert die Prämie

  • Versicherungssumme: Höherer Schutz = höhere Kosten

  • Lage: Risiko von Hochwasser, Sturm oder Erdbeben wird berücksichtigt

Spartipps für Vermieter:innen

  • Bündelprodukte wählen: Kombi-Pakete wie „Eigenheimversicherung“ oder spezielle Vermietungspakete decken mehrere Risiken günstiger ab.

  • Versicherung vergleichen: Nutze Vergleichsportale (z. B. durchblicker.at) oder unabhängige Makler, um Angebote zu prüfen.

  • Selbstbehalt anpassen: Ein höherer Selbstbehalt senkt die laufenden Kosten, wenn du kleinere Schäden selbst trägst.

  • Objekt regelmäßig sanieren: Ein sanierter Zustand (z. B. neue Leitungen) kann Rabatte ermöglichen.

  • Risikofreie Jahre nützen: Schadenfreiheit wird bei manchen Versicherern mit Rabatten belohnt.

Auch für kleine Vermieter:innen lohnt es sich, Versicherungen aktiv zu managen. Durch geschickte Wahl, Bündelung und Vergleich kannst du nicht nur Kosten sparen, sondern auch sicherstellen, dass du im Ernstfall wirklich abgesichert bist. Einmal jährlich solltest du bestehende Polizzen überprüfen und bei Bedarf anpassen.

Umlage auf die Betriebskosten: Was du als Vermieter:in umlegen darfst

Versicherungen sind ein fixer Bestandteil der laufenden Bewirtschaftungskosten von Immobilien. Doch nicht alle Versicherungsprämien darfst du automatisch auf deine Mieter:innen überwälzen. Ob und in welchem Ausmaß das möglich ist, hängt vom Mietrechtsregime (MRG-Vollanwendung oder nicht) und vom konkreten Versicherungszweck ab.

Was du laut Mietrechtsgesetz (MRG) auf Mieter:innen umlegen darfst

Bei Mietverhältnissen im Vollanwendungsbereich des MRG (etwa bei Altbauten oder gefördertem Wohnbau) ist die Betriebskostenverordnung maßgeblich. Sie legt fest, welche Kosten auf Mieter:innen überwälzt werden dürfen. Erlaubt ist die Umlage folgender Versicherungsarten:

  • Gebäudeversicherung: für Schäden durch Feuer, Sturm, Leitungswasser, Hagel etc.

  • Haftpflichtversicherung: des Hauses bzw. der Eigentümergemeinschaft (Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht)

  • Glasbruchversicherung: für allgemeine Teile des Gebäudes

  • Versicherung von Gemeinschaftsanlagen (z. B. Heizungsanlagen)

  • Elementarschadenversicherung, sofern sie zur Gebäudeversicherung zählt

Diese Prämien gelten als umlagefähige Betriebskosten und müssen in der Betriebskostenabrechnung korrekt ausgewiesen werden.

Nicht umlagefähig – was du als Vermieter:in selbst tragen musst

Folgende Versicherungen kannst du in der Regel nicht auf die Betriebskosten umlegen:

  • Mietausfall- oder Mietnomadenversicherung

  • Versicherungen für privat genutzte Gebäudeteile

  • Rechtsschutzversicherung

  • Hausratsversicherung oder Inventarversicherung für mitvermietetes Mobiliar

Auch Sonderversicherungen wie gegen Mietrückstände, Überspannungsschäden in privaten Bereichen oder Einlagerung von Möbeln bleiben meist deine eigene Sache.

Sonderfall: Vollausnahme vom MRG

Liegt dein Mietobjekt nicht im Vollanwendungsbereich des MRG (z. B Ein- oder Zweifamilienhäuser), gelten vertragliche Regelungen. In diesen Fällen kannst du auch andere Versicherungen, per Vereinbarung im Mietvertrag auf den Mieter abwälzen. Voraussetzung ist, dass diese Klauseln klar, transparent und individuell vereinbart sind.

Transparenz ist Pflicht

Als Vermieter:in trägst du nicht nur Verantwortung für dein Eigentum, sondern auch gegenüber deinen Mieter:innen, insbesondere bei den Betriebskosten und Versicherungen, die du auf sie umlegst. Hier gilt: Transparenz ist nicht nur eine Frage des Vertrauens, sondern auch rechtlich vorgeschrieben.Wichtig ist:

  • Du musst die Art der Versicherung und die konkreten Kosten offenlegen

  • Die Prämien müssen sich an marktüblichen Preisen orientieren

  • Eine korrekte jährliche Betriebskostenabrechnung ist unerlässlich

Tipp: Überprüfe regelmäßig, ob alle umlagefähigen Versicherungen korrekt abgerechnet werden, sowohl gegenüber dem Mieter als auch steuerlich. Bei Zweifeln oder bei gemischter Nutzung empfiehlt sich die Rücksprache mit einem Steuerberater.

Gut abgesichert ist halb vermietet

Gerade für kleine Vermieter:innen mit einer oder wenigen Immobilien ist ein durchdachter Versicherungsschutz keine bloße Formalität, sondern ein zentrales Element des wirtschaftlich nachhaltigen Vermietens. Während einige Versicherungen, wie die Gebäude- oder Haftpflichtversicherung, praktisch unverzichtbar sind, solltest du bei Zusatzversicherungen genau prüfen, ob sie deinem Risiko- und Objektprofil tatsächlich entsprechen.

Pauschale Versicherungspakete sind selten optimal. Stattdessen lohnt sich ein individueller Blick auf das konkrete Mietobjekt, den Standort, die Vermietungssituation und den bestehenden Deckungsumfang. Wer gut informiert ist, kann nicht nur Geld sparen, sondern auch vermeiden, im Schadensfall auf hohen Kosten sitzenzubleiben.

Auch bei der Frage der Umlagefähigkeit solltest du stets zwischen gesetzlich zulässigen Betriebskosten und nicht umlagefähigen Prämien unterscheiden, vor allem bei Mietverhältnissen im Vollanwendungsbereich des MRG. Letztlich gilt: Mit maßgeschneidertem Schutz, klarem Überblick über Rechte und Pflichten und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis bei der 

Häufig gestellte Fragen zu diesem Thema

Hier findest du alle Antworten auf die wichtigsten Fragen zu diesem Thema.

Welche Versicherungen sind für kleine Vermieter wirklich notwendig?

Sind Rechtsschutzversicherungen für Vermieter sinnvoll?

Was versteht man unter der Deckungssumme einer Versicherung?

Können die Versicherungskosten auf die Mieter umgelegt werden?

Welche Versicherungen sind für kleine Vermieter eher verzichtbar?

Welche Versicherungen sind für kleine Vermieter wirklich notwendig?

Sind Rechtsschutzversicherungen für Vermieter sinnvoll?

Was versteht man unter der Deckungssumme einer Versicherung?

Können die Versicherungskosten auf die Mieter umgelegt werden?

Welche Versicherungen sind für kleine Vermieter eher verzichtbar?

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Sind Rechtsschutzversicherungen für Vermieter sinnvoll?

Was versteht man unter der Deckungssumme einer Versicherung?

Können die Versicherungskosten auf die Mieter umgelegt werden?

Welche Versicherungen sind für kleine Vermieter eher verzichtbar?

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Die Inhalte dieses Artikels dienen ausschließlich der allgemeinen Information und stellen keine Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte wende dich bei rechtlichen Fragen oder individuellen Anliegen an eine qualifizierte Rechtsberatung. Trotz sorgfältiger Recherche kann keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen übernommen werden. Eine Haftung für direkte oder indirekte Schäden, die aus der Nutzung der Informationen entstehen, ist, soweit zulässig, ausgeschlossen. Weitere Hinweise und der vollständige Haftungsausschluss sind im Impressum einsehbar.

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